Abgesang in größter Zeitung: Italien sieht schwarz für Deutschland
Schock-Analyse: Miese Wirtschaftsdaten, kaputte Bahn, lahme Regierung.
"Über Jahrzehnte hat Italien mit großer Ehrfurcht (und ein bisschen Neid) auf die Wirtschaftsnation Deutschland geblickt:
Regierung stabil, Wachstum rasant und für ihre 50-Mark-Scheine bekamen die Urlauber aus dem Norden jeden Sommer einen dickeren Stapel Lire über den Tresen geschoben. All das: finito. Vorbei.
Italiens größte Tageszeitung „Corriere della Sera“ listet in einer langen Analyse auf, was jenseits der Alpen im Jahr 2024 alles schiefläuft. Ein Abgesang auf Deutschland. (...)
Als Symbol für die Misere hat die Zeitung die Deutsche Bahn identifiziert. Schon während der Fußball-EM war das ein großes Thema in Italien, vor allem, weil die deutschen Bahnkunden sich über all die Verspätungen und Ausreden aus den Lautsprechern keine Spur mehr aufzuregen schienen.
„Das Chaos im deutschen Bahnverkehr hat bei allen, die mit dem Turnier zu tun hatten – Journalisten, Zuschauern und sogar Fußballern – einen unauslöschlichen Fleck im Gedächtnis hinterlassen“, schreibt der „Corriere della Sera“. (...)
Schlecht weg kommt in der Analyse auch Bundeskanzler Olaf Scholz. (66, SPD), den die Autoren als „cancelliere senza qualità“ bezeichnen. Das ist doppeldeutig, kann „Kanzler ohne Eigenschaften“ bedeuten. Oder „Kanzler ohne Qualitäten“.
Scholz sei durch interne Kämpfe innerhalb der Regierungsmehrheit „gelähmt“. Seine Regierung sei so zerstritten, dass in Brüssel längst Witze über sie gerissen würde. Mit drei deutschen Ministern zu sprechen, sei wie mit drei Ministern aus drei verschiedenen Ländern zu reden. Jüngstes Beispiel: Das Hickhack ums Verbrenner-Aus, wo Liberale und Grüne komplett gegensätzliche Positionen im Namen der deutschen Regierung vertreten. "