KP: „Sitzen auf einem Pulverfass“ - Psychische Situation von Kindern und Jugendlichen nach Corona
"Die psychischen Belastungen in Familien waren erheblich, worauf wir als Therapeuten frühzeitig hinwiesen. Insgesamt stiegen diagnostizierte Fälle psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen im Pandemiezeitraum um bis zu 30 Prozent an – und dies besonders in sozial belasteten Familien, wo beispielsweise nur ein Elternteil zur Verfügung stand."
"Im Lockdown nahmen die Angststörungen und Depressionen stark zu, während etwa Kinder mit Schulphobien damit zunächst weniger Probleme hatten. Dafür traten Phobien im Anschluss um so stärker auf. Auch Zwangsstörungen und Essstörungen nahmen zu: sowohl Magersucht als auch besonders dramatisch Adipositas. Auffällig ist auch ein gestiegener Medienkonsum. All das müssen wir jetzt auffangen, obwohl nicht annähernd ausreichend Therapieplätze zur Verfügung stehen. Es ist also tatsächlich ein Pulverfass auf dem wir sitzen und die Folgen noch gar nicht absehbar."