Transgender und Frauenhäuser
„Denen sollen wir erzählen, sie sollen Frauen mit Penis als Mitbewohnerinnen akzeptieren?“

"Das Selbstbestimmungsgesetz der Ampel dürfte mehr Transfrauen Zugang zu Frauenhäusern geben. Die Frauenhauskoordinierung warnt vor Alarmismus. Eine Praktikerin sorgt sich hingegen um Bewohnerinnen, die Männergewalt erlitten haben – und dann Schutzräume mit biologischen Männern teilen sollen.

Trans-, intergeschlechtliche und nichtbinäre Personen sollen ihren Geschlechtseintrag künftig durch eine einfache Erklärung beim Standesamt ändern lassen können. Ein Befreiungsschlag für alle, deren Geschlechtsidentität von dem im Pass vermerkten Geschlechtseintrag abweicht und die sich von der bisher nötigen psychiatrischen Zwangsbegutachtung diskriminiert fühlen. (...)

An der theoretischen Möglichkeit, dass sich biologische Männer umstandslos zur Frau erklären und dann in Frauenschutzräume eindringen, entzündet sich leidenschaftlicher Streit. Viele Feministinnen halten eine solche Gefahr für real – Trans-Aktivisten bezeichnen sie als Panikmache. (...)

Monne Kühn sitzt im Vorstand eines Frauenhauses im niedersächsischen Uelzen. Sie arbeitet seit 30 Jahren mit gewaltbetroffenen Frauen. „Die Frauenhäuser haben damals angefangen mit dem Selbstverständnis, dass die von Männergewalt betroffenen Frauen biologische Frauen sind“, sagt sie. Natürlich habe es auch damals schon Transsexuelle gegeben, jedoch in extrem geringer Zahl. (...)

„Mit dem Erstarken der Transbewegung und der Möglichkeit, die Geschlechtsidentität künftig problemlos selbst zu bestimmen, wird das Spektrum der Personen, die davon Gebrauch machen, eindeutig erweitert“, sagt Kühn. „Das bedeutet, dass die Frauen grundsätzlich davon ausgehen müssen, dass sie im Frauenhaus auch auf biologische Männer treffen können.“ (...)

Doch die dort wohnenden Frauen hätten schnell herausgefunden, dass die neue Mitbewohnerin biologisch ein Mann war – und reagierten mit Angst und Argwohn. Nachts schoben die Frauen Möbelstücke vor ihre Zimmertüren, um sich zu schützen.

„Dennoch hat eine Bewohnerin erst nach einigem Zögern den Mut gefasst, den Mitarbeiterinnen von ihren Bedenken zu berichten. Die Frauen wollten nicht riskieren, selbst wieder ausziehen zu müssen, wenn sie sich beschweren würden“, sagt Kühn. (...)

Gleichzeitig aber sieht der Gesetzentwurf den Eckpunkten zufolge ein bußgeldbewehrtes „Offenbarungsverbot“ vor. Sprich: Wer eine Transfrau als Mann anspricht, riskiert eine Geldstrafe. Das werde es den Häusern in Zukunft noch schwerer machen, Personen abzulehnen, vermutet Kühn. Und noch eine Sorge hat sie: dass künftig womöglich auch die Finanzierung davon abhängig gemacht wird, dass die Häuser inklusiv gestaltet sind."

https://www.welt.de/politik/deutschland/plus244959618/Frauenhaeuser-Interessen-biologischer-Frauen-duerfen-nicht-verschwinden.html?


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