Beobachtungen im Landkreis Stade
zu Maßnahmen der Kreisverwaltung.
Die Geschichte: Anwohnern der Estegemeinden sind nicht nachvollziehbare Massnahmen der Kreisverwaltung an der Kreisstraße im Bereich Estebrügge und Königreich aufgefallen. Zur Kreistagssitzung am 31.03.2025 hat ein Anwohner im Rahmen der Einwohnerfragestunde vier Fragen dazu gestellt.
Erwartungsgemäß konnten die Fragen nicht sofort in der Sitzung beantwortet werden. Eine schriftliche Beantwortung wurde vom Landrat zugesagt.
Diese ging auch eine Woche später beim Fragesteller von Absender IDEEN@Landkreis-Stade.de (????) ein.
(Eine merkwürdige Antwortadresse???)
Die Bürgeranfrage kommentiert vom Fragesteller:
Einwohneranfrage am 31.03.2025 zu dem nicht nachvollziehbaren Natur-Frevel an der Kreisstraße (hier BUXTEHUDER STR) zwischen Estebrügge und Königreich.
Hier wurden an den Gräben links und rechts der Kreisstraße alle Büsche bis zum Boden abgesägt.
An einigen Stellen wurden dort Bäume (ca. 20cm Durchmesser) auf halber Höhe abgesägt. Nun stehen nur noch ca. 3-4 m hohe Baumstümpfe dort.
Frage 1: Von dem System Photosynthese wissen wir, dass Pflanzen CO2 in Sauerstoff wandeln. Eine Reduzierung der Pflanzen bedeutet insofern mehr CO2. Wollte man im Landkreis CO2 nicht reduzieren? Kennen die Mitarbeiter das System Photosynthese nicht?
Antwort des Lankreises (LK) zu den Fragen: Der Zusammenhang wurde in der Sitzung mündlich bestätigt!
Frage 2: Diese Büsche und Bäume sind außerdem das Lebensumfeld von Vögeln und Insekten. Es wird im Kreistag oft bemängelt, dass es immer weniger Insekten und Vögel gibt.
Warum dieser Frevel zu Lasten der Natur?
Antwort des (LK) zur Frage: "Im Nachgang der Kreistagssitzung teilt Kreisbaurätin Pönitz mit, dass im Zuge des winterlichen Baum- und Buschrückschnitts an der K 39 Büsche im Grabenbereich entfernt und Bäume von der Straßenmeisterei Bliedersdorf ausgesägt wurden. Der Wildwuchs müsse aus den Gräben entfernt werden, damit diese weiterhin ihren Zweck erfüllen können."
Anmerkung:
- Die Funktion der Gräben war vorher nie eingeschränkt.
- Das Buschwerk wuchs nicht im Grabenbereich, sondern oben am Grabenrand, ohne jegliche Behinderung für den Straßenverkehr und die Funktionalität der Gräben.
- Das Buschwerk wurde nicht ausgesägt, sondern bis zum Boden abgesägt. Es ist kein Buschwerk geblieben.
- Kein Wort zur Natur- und Lebensraumvernichtung für die Tierwelt.
Frage 3: Ferner wurde durch die Maßnahme die grüne belaubte Optik an der Kreisstraße vernichtet.
Das teilweise u.E. sogar auf privatem Grund, hier vermutlich auf Kirchenland.
Was stört den Landkreis an grüner Naturlandschaft neben den Straßen?
Antwort des LK zur Frage: KEINE
Frage 4: Das abgeschnittene Buschwerk liegt nun seit vielen Wochen in den Gräben links und rechts der Kreisstraße.
Wird das Buschwerk dort wieder entfernt, um mindestens die Funktion der Gräben zu erhalten?
Antwort des LK zur Frage:
- Das Holz werde dann in Haufen zusammengetragen und von der Straßenmeisterei nach und nach eingesammelt; dieses sei noch nicht abgeschlossen.
- Die Erlen am Straßenrand wurden durch eine Privatperson nicht fachmännisch beschnitten. Dieses erfolgte ohne Kenntnis des Landkreises; der Angelegenheit werde nachgegangen.
Anmerkung: Möge die Aktion bald abgeschlossen werden!
- Der nicht verhältnismäßige Ressourcenaufwand und die Kosten wurden offensichtlich nicht betrachtet (großflächige Absägeaktion, Sammeln und Ablegen des Buschwerks in den Gräben, spätere Abfuhr und das Häckseln des gesamten Volumens irgendwo im Landkreis).
- Zumindest erklärt diese nicht nachvollziehbare Maßnahme den immer weiter ansteigenden Personalaufwuchs in der Kreisverwaltung.
- Wenn diese Maßnahme tatsächlich ein Standard im ganzen Landkreis sein sollte, böte sich ein großes Einsparpotenzial an.
Unser Fazit:
Maßnahmen und Projekte - welche auch immer - ganzheitlich zu betrachten, macht auf jeder Ebene Sinn und spart in der Regel Kosten ein.
Ein weiteres gravierendes Beispiel ist die Story "LNG-Terminal in Stade".