Wie sich deutsche Düsenjäger-Piloten
auf die Kriegsgefahr vorbereiten.

"Als besonders ausgeklügelte Variante im vorbereiteten Abwehrkampf gelten bis heute die „Autobahn-Notlandeplätze“ (NLP) auf deutschen Schnellstraßen.

Diese zwei bis drei Kilometer langen Abschnitte sollten dazu dienen, Ausweichmöglichkeiten für Jets der Luftwaffe und ihrer Alliierten zu schaffen. Die Sorge um den Angriff, der nie passierte, hatte manchmal etwas Manisches. (...)

Erst jüngst richteten sich Eurofighter-Piloten auf dem Flughafen Hannover ein und flogen ihre Einsätze von dort aus. Ganz verabschiedet haben sich die Kampfflieger aber nicht von der Idee des kombinierten Autobahn-Flugplatzes. Im September düst eine Abordnung des Jagdgeschwaders „Richthofen“ nach Finnland, um mit dem neuen Nato-Partner ein Manöver abzuhalten. (...)

Dort üben die Offiziere, wie man auf Autobahnen startet und landet – die Finnen, deren Grenze zu Russland 1340 Kilometer lang ist, haben ihre Behelfsflugplätze nämlich nie abgeschafft. Auch Länder wie Schweden, die Schweiz, Tschechien und Polen verfügen noch über Straßen, die sie zu Landebahnen umfunktionieren können. Die Idee dahinter ist klar: Für die westlichen Streitkräfte ist die Gefahr eines konventionellen Krieges in Europa realer geworden. (...)

Bei der Suche nach einer Lösung des Problems konnte die Bundeswehr auf frühere Erfahrungen zurückgreifen: Am Ende des Zweiten Weltkriegs nutzte die Wehrmacht geeignete Strecken auf den „Reichsautobahnen“, nachdem die regulären Flugplätze bombardiert worden waren. Im Kalten Krieg saßen bei der Planung neuer Autobahnen meistens Beamte des Verteidigungsministeriums mit am Tisch, um ihre Wünsche durchzusetzen.

Das führte dazu, dass aus militärischen Erwägungen ganze Trassen anders durch die Republik verlegt wurden, als sich die Verkehrsplaner das beabsichtigt hatten. Denn die Generäle brauchten für ihre NLP etwa drei Kilometer lange, möglichst ebene Geraden – natürlich ohne Brücke auf dem gesamten Abschnitt.(...)

An den Enden der einstigen Notpisten liegen seltsam überdimensionierte Parkplätze – im Kriegsfall Abstellflächen für Flugzeuge. Bei einigen installierten Techniker Fernmeldekästen, Kabelschächte und Stromanschlüsse. Innerhalb von 24 Stunden hätte die Bundeswehr mobile Tower, Radargeräte und Pistenbefeuerung aufstellen können. Ähnliche Plätze gab es auch in der DDR. Dort richtete die Nationale Volksarmee ein Dutzend Autobahnabschnitte ein, die sie für Militärflugzeuge nutzen konnte. (...)

Seit der russischen Invasion in der Ukraine hat sich das distanzierte Verhältnis zu Bunkern, Kasernen und anderen militärischen Liegenschaften geändert. „Die Bundeswehr gibt keine Immobilien mehr auf und hat schon einige Angebote wieder aus ihrem Verkaufsangebot entfernt“, hat Grube beobachtet. „Es war aus meiner Sicht nie eine gute Idee, fast den gesamten Zivilschutz einzustampfen.“"

Red.: Kriegtüchtigkeit, ist das mehr ein NATO-Wahn. Dass Russland Interessen an Deutschland oder Europa hat ist nicht erkennbar, solange es selbst nicht angegriffen wird, wird es auch keinen Gegenschlag geben.

Ein Bericht der WELT.


 

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